Eigentlich habe ich mir im Urlaub vorgenommen, mich sportlich zu betätigen, in der Sonne zu sitzen, ganz viel zu lesen aber nur ganz wenig zu schreiben. Zu einer – wenn auch angenehmen – Schreibpflicht sind da die Beantwortung der monatlichen Fragen “an mich selbst” geworden. Das werde ich deshalb gerade jetzt im Urlaub auch nicht ändern:
201 | Was willst du einfach nicht einsehen?
Das die Nacht irgendwann einmal vorbei ist und ich aufstehen muss. Auch wenn ich noch so schön geschlafen habe.
202 | Welche Anekdote über dich hörst du noch häufig?
Ich habe einmal allein im Auto gesessen und während ich dort auf meine Familie wartete, hatte ich das Autoradio “volle Pulle” eingestellt, die Augen geschlossen und voller Inbrunst “Ich bin wieder hier”” zum Song von Marius Müller-Westernhagen mitgesungen. Das plötzlich meine Kinder auf der Rückbank saßen, bekam ich nicht mit und hatte fast einen Herzinfarkt, als ich es gewahr wurde. Noch heute sagen ab und an meine Kinder zu mir: “Papa, weißt Du noch, als Du Deinen ersten Herzinfarkt bekommen hast?”
203 | Welchen Tag in deinem Leben würdest du gern noch einmal erleben?
Mein Sohn wollte und wollte nicht laufen lernen, die Ärzte konnten es sich nicht erklären. Einen Tag vor seinem zweiten Geburtstag war ich für den WDR auf einer Interviewreise. Da hatte sich mein Sohn entschlossen zu laufen und zwar ganz ohne irgendwelche Versuche. Er stand einfach auf und lief. Am nächsten Tag, zu seinem 2. Geburtstag lief er mir dann in die Arme. Die Ärzte meinten hinterher nur, dass er eigentlich schon lange laufen konnte, aber wohl einfach keine Lust dazu hatte. Ich wäre gern am Tag vor seinem 2. Geburtstag dabei gewesen. Kurioserweise handelte es sich bei den Interviews für den WDR um eine Reportage, wie bewegend bewegte Bilder sein können.

204 | Mit wem würdest du deine letzten Minuten verbringen wollen?
Mit meiner Liebsten

205 | Hättest du lieber mehr Zeit oder mehr Geld?
Lieber mehr Zeit, Geld ist nicht alles, aber ich kann besser ohne oder mit weniger Geld leben als mit Zeit. Ich habe noch so viel zu tun und da wäre mehr Zeit schon schön.
206 | Würdest du gern in die Zukunft schauen können?
Bei einigen kleineren Dingen schon, z.B. ob ein geplanter Küchenumbau klappt oder wie es meinen acht Kindern an ihren Wohnorten in Zukunft so ergeht …

207 | Hast du einen Tick?
Seit meinem 12 Lebensjahr schaue ich jeden Sonntag den “Tatort” und habe bislang nur ganze zwei verpasst!
208| Ist Glück ein Ziel oder eine Momentaufnahme?
Glück ist schön, wenn es denn da ist. Für mich ist Glück aber eine Momentaufnahme. Etwas, an das ich mich gern erinnere, aber nicht etwas, dass ich mit Gewalt herbei sehne.
209 | Kannst du gut deine Grenzen definieren?
Eigentlich schon, wenn ich nicht in den Sarkasmus verfalle. Dann allerdings merke ich meist, dass mein Gegenüber mich nicht versteht, denn mein Sarkasmus ist in der Tat grenzwertig.

210 | Fühlst du dich im Leben zu etwas berufen?
Andere möchten ja vielleicht lieber etwas sein oder etwas werden. Ich fühle mich dazu berufen, es mir gut gehen zu lassen, wenn ich das will und wenn ich das darf. Meine Ansprüche sind mit zunehmenden Alter gesunken.
Im nächsten Monat, ähnliche Zeit mache ich dann hier wieder weiter – mit Antworten zu den nächsten zehn Fragen.
In der nächsten Woche habe ich auch wieder einige Fragen beantwortet.
Die ersten 10 kannst du hier lesen.
https://blog365grad.wordpress.com/category/1000-fragen-an-mich-selbst/