Der Frauentag gilt als so genannter Welttag. Berlin hat den Frauentag 2019 und Mecklenburg-Vorpommern ab 2022 zum gesetzlichen Feiertag gemacht. Dieser Tag ist auch als „Internationaler Frauentag“, „Frauenkampftag“ oder auch einfach kurz und knapp als „Frauentag“ bekannt. Im Mittelpunkt steht dabei die Rolle der Frau in der Gesellschaft. Ein solcher Tag soll den Fokus auf spezielle Probleme und Themen lenken, die global von Bedeutung sind.

Warum gibt es den Weltfrauen-tag?
Der Weltfrauentag wurde ursprünglich ins Leben gerufen, um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen und die Emanzipation voranzutreiben. Die Anfänge zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden von Frauenbewegungen und sozialistischen Parteien oder Organisationen vorangetrieben. In Deutschland war es vor allem die SPD, die sich für den Weltfrauentag stark machte. Auch nachdem Frauen sich das Wahlrecht erfolgreich erstritten hatten, blieb der Weltfrauentag in unterschiedlichen Formen bestehen. In Deutschland war er allerdings während des Nationalsozialismus verboten, stattdessen wurde Muttertag gefeiert.
Es gibt genug Gründe für den Weltfrauentag, denn wenn auch die Gleichberechtigung während des 20. Jahrhunderts große Sprünge gemacht hat, kann von absolut gleichen Rechten für Frauen in vielen Bereichen immer noch nicht die Rede sein. Nach Angaben der Bundeszentrale für Politische Bildung hatten Anfang 2018 erst 143 der 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen die Gleichstellung der Geschlechter in ihre Verfassung aufgenommen. Die Gender Pay Gap, die Lücke in der Bezahlung zwischen Mann und Frau, ist immer noch nicht geschlossen – Frauen verdienen im Durchschnitt weiterhin weniger. Und in vielen Fällen wird ihnen Bildung immer noch verweigert, was die Einkommensschere vergrößert. Zusätzlich werden Frauen überproportional oft Opfer häuslicher Gewalt. Durch die Coronakrise, teilte UN-Generalsekretär António Guterres 2021 mit, sei die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern sogar noch einmal verschärft worden.
