Wie wird eigentlich ein “Bischof” angesprochen? Mit “Exzellenz”? Und wie schaut es aus bei Präsidenten und Fürsten?
Als die Titulatoren noch unverrückbar fest lagen, hatte es der ‘Geheime Rat Goethe’ doch relativ einfach: “Allerdurchlauchtigster, aller gnädigst regierender König und Herr” schrieb er am 18. Oktober 1829 von Weimar aus an seine Majestät, den König von Bayern. Heutzutage fällt es oft schwer mit den Titeln und Anreden. Die einst so gravierenden Abstände sind geringer geworden.

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Weil sich bei dem Titel “Magnifizenz” nach ausgiebiger Sprachforschung kein Hinweis auf einen männlichen oder weiblichen Bezug schließen ließ, wird auch anno 2018 eine Universitätsrektorin damit angesprochen. Völlig falsch wäre es, einen “Bischof” mit “Eminenz” anzusprechen, denn diese Anrede gilt nur den Kardinälen. Beim “Bischof” bleibt es beim “Herrn Bischof” oder “Herrn Weihbischof”. Gleichwohl lautet bei einem Schreiben an den Papst die korrekte Anschrift “Seine Heiligkeit”, die Anrede “Heiliger Vater” oder “Eure Heiligkeit”.
Weit einfacher ist es da beim “Präsidenten”, wie das Oberverwaltungsgericht Münster in einer Grundsatzentscheidung festlegte: Bei den vielen Präsidenten, die es da in Deutschland gibt, reicht die Anrede “Frau Präsidentin” oder “Herr Präsident” auch bei einem eventuellen Vorhandenseins eines akademischen Grades vollkommen aus. Ebenso genügt ein “Durchlaucht” wenn, Sie einem Fürst gegenübertreten sollten. Wesentlich einfacher ist es da mit den hohen Tieren im Zoo: Die Giraffen werden in den bundesweiten Zoos mit ihren Vornamen angesprochen. Obwohl – eigentlich ist denen das egal. Hauptsache es passiert in einem ruhigen Tonfall.

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