Stresemanns Ganz normal

Die bunten 70er-Jahre: von Fußball-, Box- und Formel-1-Weltmeistern


Wer erinnert sich nicht an den sportlichen Höhepunkt 1974, wohl jedem Fußballfan heute noch ein Begriff. Zum ersten Mal fand die Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land statt. Die Bundesrepublik Deutschland gewann das Turnier nach einem 2:1-Sieg über die Niederlande im Finale von München. Zum zweiten Mal sicherte sich Deutschland damit nach 1954 den Titel. Auf nationaler Ebene war eine Mannschaft in den 70er Jahren dominierend: Borussia Mönchengladbach holte fünf deutsche Meistertitel.

Fußballerisch konnte die Bundesrepublik Deutschland in den 70ern auf Erfolge zurückblicken. Erstmals war Deutschland 1974 das Gastgeberland einer Fußball-Weltmeisterschaft. Mit einem Sieg von 2:1 gegen die Niederlande im Endspiel am 7. Juli 1974 konnte Deutschland diese WM für sich entscheiden. Deutschland wird zum zweiten Mal Weltmeister. Gerd Müller (links) und Paul Breitner, die beiden Torschützen, jubeln nach dem WM-Titel.

Foto: WDR

Hierzulande hatte in der Fussballbundesliga Borussia Mönchengladbach in diesem Jahrzehnt die Oberhand. Dicht gefolgt von Bayern München. 1978 konnte sogar einmal der 1. FC Köln die Meisterschaft für sich entscheiden. Hier feiert Borussia Mönchengladbach 1977 den Gewinn des deutschen Fußballmeistertitels. Es ist der fünfte in der Klubgeschichte nach 1970, 1971, 1975 und 1976. Trainer Udo Lattek hebt triumphierend die Meisterschale hoch.

Foto: WDR

Rosi und der “größte Boxer aller Zeiten”

Sportlich passierte natürlich noch eine ganze Menge mehr außer Fußball. Rosi Mittermaier wurde bei den 12. Olympischen Winterspielen in Innsbruck 1976 zur „Gold-Rosi“. Sie triumphierte in der Abfahrt und im Slalom und holte auch noch die Silbermedaille im Riesenslalom.
Muhammed Ali (Cassius Clay) steht im „Boxkampf des Jahrhunderts“ 1971 gegen Joe Frazier, unterliegt aber nach Punkten. 1974 holt er sich den Titel des Boxweltmeisters im Schwergewicht gegen George Foreman und bezeichnet sich selbst als „größter Boxer aller Zeiten“. Erfolgreichster Sportler der Olympischen Spiele in München 1972 wird der US-Schwimmer Mark Spitz. Er holt sieben Goldmedaillen. Ulrike Meyfarth schreibt ebenfalls Geschichte: sie gewinnt die Goldmedaille im Hochsprung als 16-Jährige. Meyfarth ist bis dato die jüngste Leichtathletik-Olympiasiegerin in einem Einzelwettbewerb. Die sportliche Bilanz: Noch nie gewann eine bundesdeutsche Mannschaft so viele Goldmedaillen (13; die DDR freilich holt noch mehr: 20). Und eigentlich sollten es die heiteren Spiele werden. Doch am elften Tag überfallen arabische Terroristen das Olympische Dorf, nehmen israelische Geiseln und richten ein Blutbad an.

Das Olympia-Attentat 1972 – Film: ZDF

Namen wie Eddy Merckx im Radsport und John Newcombe im Tennis spielen eine weitere Rolle. Niki Lauda gibt 1971 sein Formel-1-Debüt. 1974 wechselte er zu Ferrari und wurde 1975 zum ersten Mal Formel-1-Weltmeister als erster Ferrari-Pilot seit elf Jahren. 1976 passiert dann der schreckliche Feuerunfall auf dem Nürburgring, den Lauda mit schwersten Verbrennungen überlebt. 1977 wurde er ein zweites Mal Weltmeister.

“Trimm dich fit!” und Jane Fonda

Die Deutschen selbst waren sportlich noch nicht ganz so weit wie heute: Angesagt waren Joggen und Fussball. Erst später, mit dem Erfolg von Legende Arnold Schwarzenegger war auch Body-Building ein Thema. Für Frauen waren Fitnessfilme von Filmstar Jane Fonda der Renner.  Auch so was wie eine Art Fitness-Training mit so einer Art Tanz nach Musik in Gruppen war da bei der Weiblichkeit angesagt. Ende der Siebziger mit zum Teil seltsamen Auswirkungen auf die Fitnessmode der Frauen. Teilweise verleitete es zum Nachdenken, ob das Outfit nicht evtl. die Sittenpolizei auf den Plan rufen könnte.  Sonst gab es Turnvereine oder der übliche Schulsport. Die Trimm-Dich-Bewegung kam auf, mit ihr die sogenannten “Trimm-Dich-Pfade”. Spaziergänge im Wald wurden von nun an mit der ganzen Familie zu Trainingseinheiten mit Fitnesseffekt.

Foto: WDR

Oympia-Einkaufszentrum 1973 – Film: BR alpha
Der Sportclub: Es war einmal
Der Sport in den 70ern
Die Sportschau 1972 – Film; ARD

In der nächsten Folge:


Der Fernseher gehörte in den 70ern zu fast jeder Wohnzimmerausstattung. Neben Unterhaltungssendungen, wie “Dalli Dalli”, “Erkennen Sie die Melodie” oder der “ZDF-Hitparade”, flimmerten auch US-Serien wie “Drei Engel für Charlie”, “Kojak” und “Starsky and Hutch” auf den deutschen Bildschirmen. Als deutsche Serie war Ekel-Alfred 1973 mit seiner Familie zum Kult geworden, in “Ein Herz und eine Seele”.

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