Was mich ganz fürchterlich aufregt, sind morgens die Autofahrer, die gleich anfangen zu hupen, wenn man nicht sofort weiterfährt. Und mit diesem Ärgernis liege ich nicht einmal so falsch, denn 94 Prozent aller Bundesbürger ärgern sich über den Straßenverkehr. Verhasst ist auch der Fußgänger, der vor den Augen von Kindern bei Rot über die Ampel geht.
Im Berufsleben erregen am meisten Zorn Kollegen, die über die Schwächen anderer herziehen (84 Prozent), Radfahrertypen (82 Prozent) und Kollegen, die nicht einspringen, wenn mal Not am Mann ist (81 Prozent). Die Umweltsünder bringen ebenfalls viele im gleich hohen Maße in Rage: Sei es durch den Vordrängler an der Supermarktkasse oder den unehrlichen Marktbeschicker, der die angegammelte Tomate in die Tüte mogelt.
Kurzum, Gelegenheiten sich aufzuregen gibt es immer und überall. Über die Spießer, die die Beule an einem Kind viel weniger schmerzt, als an ihrem Auto. Oder die über Parzellen-Chauvis, die sich aufpusten, wenn ihr Nachbar seine Sträucher über den Zaun wuchern lässt. Zu viele Pingler, die eine Partnerschaft schon deshalb in Gefahr sehen, weil der andere immer Tuben, Gläser und Flaschen offen lässt.
Das kleinste Ärgernis sind die Ekel: Nämlich die, die sich einfach über alles ärgern. Das sind 0,3 Prozent! Nun seien wir mal ehrlich: Sollten wir uns über diese läppischen 0,3 Prozent aufregen? Das größte Ärgernis – und ich denke, da werden Sie mir sicher zustimmen – und damit Spitzenreiter – ist das Wetter. 96 Prozent der Bundesdeutschen ärgern sich mindestens einmal die Woche darüber.
Wie wahr