Stresemanns Ganz normal

Die Welt mit anderen Augen: Haiti

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Haiti kommt nicht zur Ruhe

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Am Morgen des 14. August 2021 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,2 auf der Richterskala den Süden Haitis. Zehntausende Häuser wurden zerstört, mehr als 2.000 Menschen starben. Nur wenige Tage später traf der Tropensturm „Grace“ auf das betroffene Gebiet.

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Nur wenige Tage nach dem verheerenden Erd-beben fegte Tropensturm „Grace“ über das betroffene Gebiet hinweg. Viele Tausend Menschen sind seither auf Hilfe angewiesen. Die Welthungerhilfe und ihre Partner unterstützen Familien mit dem Nötigsten.

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Diesmal waren die Erdstöße sogar noch stärker. Wieder verloren zehntausende Menschen ihr Dach über dem Kopf, die Krankenhäuser waren überlastet mit Verletzten und es fehlte an medizinischer Ausrüstung.

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Zehntausende verloren ihr Zuhause

Das Erdbeben traf vor allem die südliche Halbinsel, ein Gebiet, das zu den ärmsten des Landes mit einer schlechten Infrastruktur gehört. Die einzige Straße aus der Hauptstadt Port-au-Prince führt durch Gegenden, die seit Juni unter der Kontrolle von bewaffneten Gruppen stehen.

Denn die Katastrophe trifft den Karibikstaat zu einer Zeit, die ohnehin von politischer Instabilität, wirtschaftlicher Misere und großer Not geprägt ist. Im Juli wurde der damalige Präsident Jovenel Moïse ermordet. Gleichzeitig leidet Haiti schwer unter den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie.

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Selbst Grundnahrungsmittel sind unerschwinglich

Haiti zählte schon vor dem Beben zu den ärmsten Ländern der Welt, etwa die Hälfte der Bevölkerung muss mit weniger als einem US-Dollar am Tag auskommen. Für viele Familien sind aufgrund der enorm steigenden Preise sogar Grundnahrungsmittel fast unerschwinglich geworden: Ein Brot kostet derzeit umgerechnet 1,60 Dollar, ein Liter Speiseöl einen Dollar. Infolgedessen sind mehr als zwei Drittel der Kinder unter fünf Jahren unterernährt.

Nur wenige Tage nach dem Erdbeben wurden die Menschen im Süden des Landes von Tropensturm „Grace“ heimgesucht. Dieser brachte Starkregen und löste neben Schlammlawinen auch Erdrutsche aus, die das Leid der Bevölkerung weiter verschlimmerten. Denn die provisorischen Unterkünfte konnten den Fluten nicht standhalten, viele Menschen mussten ohne jeden Schutz im Freien ausharren. Es wird noch lange dauern, bis sich die Menschen von den Folgen der Katastrophe erholt haben und ihren Alltag wieder aus eigener Kraft bestreiten können. Wir bleiben vor Ort und werden weiterhin diejenigen unterstützen, die dringend Hilfe benötigen.

Haiti ist eines der ärmsten Länder der westlichen Hemisphäre. Lange Jahre der Diktatur, politische Instabilität und wiederkehrende Naturkatastrophen haben die Entwicklung erschwert. Auf dem Klima-Risiko-Index – der veranschaulicht, wie stark Länder von Wetterextremen betroffen sind – rangiert Haiti regelmäßig unter den ersten fünf der am meisten betroffenen Länder. Fast 60 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. Die Zahl der akut mangelernährten Kinder lag 2020 61 Prozent über dem Wert des Vorjahres.

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Was sind die zentralen humanitären Herausforderungen in Haiti?

Im Jahr 2020 hatte Haiti mit vielen Herausforderungen zu kämpfen: COVID-19 hat das ohnehin geschwächte Land schwer getroffen und verschärfte politische Unruhen. Straßen werden teilweise von Bandenkriminellen kontrolliert. Das verschlechtert die Sicherheitslage für die Bevölkerung und humanitäre Helfer*innen und erschwert den sicheren Transport von Hilfsgütern.

Weiter wird das Land immer wieder mit voller Wucht von Naturkatastrophen getroffen: Aufgrund der geografischen Lage wird Haiti häufig von starken Erdbeben erschüttert: 2010, 2018 und nun das stärkste Beben mit 7,2 auf der Richterskala im August 2021. Leider fehlt es an Vorsorge- und Bewältigungsmechanismen. Diese widrigen Umstände, kombiniert mit schwachen Strukturen und einem eingeschränkten Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen, erschweren die Lebensbedingungen der Menschen in Haiti. 4,4 Millionen Menschen können sich nicht sicher sein, täglich Zugang zu Nahrung zu haben, fast die Hälfte davon sind Kinder. Schätzungen zufolge werden 2021 etwa 217.00 Kinder unter 5 Jahren an akuter Mangelernährung leiden. 

Alle Fotos von Maurice Ressel

In der nächsten Folge:

Philippinen

Auf den Philippinen folgt eine Naturkatastrophe auf die nächste. Wie gehen die Einwohner damit um und wie sieht es augenblicklich dort aus.

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