
Die Menschen in der stark betroffenen Region Leyte, in der das Dorf Candahug liegt, sind am weitesten entfernt von jeglicher Normalität. Vor zehn Jahren hat der Taifun Haiyan hat eine Spur der Zerstörung hinterlassen, vor kurzem machte Taifun Kezana die lange andauernden Wiederaufbauarbeiten zunichte.
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Die Fischer, die ihre Boote retten konnten, mussten feststellen, dass auch die Korallenriffe und Fischbestände in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Palmölraffinerie der „New Leyte Edible Oil Manufacturing Company“ (NLEOMC), größter Arbeitgeber der Gegend, konnte ihre Arbeit noch nicht wieder aufnehmen und bietet den Angestellten keine Möglichkeit des Geldverdienens. Für all diese Menschen sind Lebensmittelpakete weiterhin überlebenswichtig..


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Die Instandsetzung der Häuser ist momentan das wichtigste Ziel der Wiederaufbaumaßnahmen – nur so kann Normalität in den Alltag zurückkehren. Mehr als 800 haben ihre Unterkunft verloren, in weiten Teilen wollen sie selbst den Wiederaufbau übernehmen. Viele sind aber oftmals noch durch Verletzungen, Erkrankungen oder auch durch den Tod von Familienmitgliedern traumatisiert. Dabei werden die Pläne umgesetzt, neu aufgebaute Häuser mit einem betonierten Schutzraum zu versehen.



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Sie sollen den Bewohnern ermöglichen, ihre Habe im Falle einer Evakuierung sicher untergebracht zu wissen und damit eine zukünftige schnelle Evakuierung sicher zu stellen. Alles muss sehr schnell gehen, denn das Wetter ist schon immer unberechenbar gewesen. Auf heftige Regenfälle folgt Sonnenschein oder Wind, manchmal auch alles zusammen. In der Regenzeit würden die notdürftig zusammengebauten Behausungen nicht standhalten. Aus diesem Grund, und in dem Falle eines neuen starken Typhons, werden Sturmfeste Materialien verwendet wie dicke Stahlstangen für die Ecksäulen und Metall Elemente als Gerüst für die Häuser.
Damit geht es nur langsam voran, denn die Küstenstraße ist unpassierbar. Kezana hat klaffende Löcher hinterlassen. Keine Hilfskonvois kommen so in das, was einmal Candahug war. Die Palmen sind weg, geblieben sind in den Himmel ragende Stümpfe. Trostlos sieht es aus. 130 Menschen, überwiegend Männer, sind tot oder werden noch vermisst. So viele wie kaum anderswo auf den Philippinen. „Mujeres de la aldea“ wird Candahug jetzt genannt: „Das Dorf der Frauen“.

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Aus Katastrophenschutzgründen will die Regierung aber einen Sicherheitsabstand zur Küste gewahrt wissen: eine „No build-Zone“, in der nichts gebaut werden darf.
Nur einige wenige Häuser sind schon zu großen Teilen fertiggestellt und werden von Ihren baldigen Besitzern schon ausgiebig als Schutz vor der intensiven Sonne und vor dem starken Regen genutzt. Noch sind sie luftig, da die Außenwände fehlen. Doch diese werden schon bald geliefert und montiert, sodass sich die Familien endlich wieder häuslich einrichten können.
Die Verteilung der Hilfsgüter an die Betroffenen ist aufgrund der zerstörten Verkehrsinfrastruktur und prekären Sicherheitslage beschwerlich. Wegen der Gefahr von Plünderungen werden die Lebensmittel und Medikamente aus-schließlich mit Militärbegleitung in die Krisengebiete transportiert. Die große Anteilnahme und Hilfsbereitschaft im Land kann trotz des beeindruckenden Umfangs nicht langfristig strukturelle Veränderungen herbeiführen.
Alle Fotos von Maurice Ressel
In der nächsten Folge:
Nepal
Sehr tragisch sind die Schäden an den alten Kulturstätten im Kathmandutal. In Patan sind zwei große wichtige Tempel im Durbar Square zerstört. Der alte Königspalast wird wohl für eine Innenbesichtigung noch für einige Zeit auf sich warten lassen müssen, da zwar von außen nicht sichtbar aber im inneren Bereich einige Schäden entstanden sind.

Danke fürs Teilen, es macht sprachlos und demütig. Und das Lachen der Kinder….
Ich gehe jetzt und passe auf meine Enkelkinder auf. Gibt es ein grösseres Glück?