
Das Thema „Hundehaufen“ liegt in der Luft. Auch nach Jahren der Umstellung können sich viele Hundebesitzer immer noch nicht daran gewöhnen, die Überbleibsel der Geschäfte ihrer vierbeinigen Lieblinge einzusammeln. Dazu irritiert mich, dass das „Naturprodukt Hundekot“ überwiegend in einem Tütchen aus Plastik entsorgt wird.
Aber hier zählt erst einmal nicht der Umweltschutz bei der Entsorgung, sondern der beim Entstehen. So machen es uns die Gemeinden auch vor: Hundekacke heißt auf österreichisch „Gackerl“, und so nimmt es nicht Wunder, dass der Magistrat der Stadt Wien mit dem Spruch wirbt „Nimm ein Sackerl für mein Gackerl“.
Dieses Schild haben ich in Norditalien gefunden: Wo, um Himmels willen, sollen die Leute ihre Hunde säubern? Hinter den Ohren? Unter den Pfoten? Am Po? Die Doppeldeutigkeit des Wortes „Aufnahme“ (vgl. z. B. „Notaufnahme“) erinnert mich an eine Fantasie, die ich immer hege, wenn ich oder ein mir schutzbefohlenes Wesen in Hundekacke tritt: dass der Besitzer des Corpus delicti in seinem Wohnzimmer sitzen möge und alle Häufchen, die sein Hund je im öffentlichen Raum hinterlassen hat, um ihn herum dort aufgestapelt sind und nicht mehr verschwinden.

Dem Schreiber des Schildes unterstelle ich ähnliche Phantasien; jedenfalls nehme ich ihm das „liebe“ in „liebe Hundebesitzer“ nicht ab.
Immerhin schön zu wissen, dass es auch in Norditalien vermutlich Eltern gibt, die für meine Kinder haften.