Gerade auf dem Sektor der privaten Haftpflichtversicherungen kommt es oft zu grotesken und komischen Ereignissen, mit denen sich die Versicherer beschäftigen. Für Geschädigte und Versicherer eine ernste Angelegenheit. Für Außenstehende eher zum Schmunzeln. Auch wenn Sie es kaum glauben wollen: Nachfolgende Ereignisse haben sich wirklich so zugetragen.

„Herrenbesuch“ erhielten sieben Damen eines Kaffeekränzchens in Lengerich. Ein ausgewachsener Bulle war aus dem Stall des Nachbarn ausgebrochen und geradewegs durch die Wohnzimmerscheibe an den Kaffeetisch gelangt. Die Käsesahnetorte wurde vom Tier verschmäht, allerdings ähnlich zugerichtet, wie der Rest der Kaffeetafel. Nur mit großer Mühe konnte der Nachbar zusammen mit dem Hausherrn den ungebetenen Gast zur Tür hinaus bugsieren. Die Damen, deren älteste gerade ihren 88 Geburtstag feierte, kamen mit dem Schrecken davon. Das Wohnzimmer war nach dem „Herrenbesuch“ verwüstet.
Bild: Die verwüstete Kaffeetafel nach unangemeldetem Besuch
Zwei Hunde überfielen den Hühnerhof des Nachbarn und töteten fünf Hennen. Die restlichen 25 Tiere verweigerten danach solidarisch für zwei Monate das Eierlegen. Vor Gericht wurde zum Verdienstausfall wegen fehlender Eier die Frage erörtert: „Kein Ei – Why?“. „Dies sei auf eine tiefe psychisch-traumatische Erkrankung der Hennen zurückzuführen, die durch den Überfall der Hunde hervorgerufen wurde“, erklärte der gegnerische Anwalt. Er konnte die beantragte Hinzuziehung eines Hühnerpsychologen allerdings nicht durchsetzen. Dem Gericht war zudem auch nicht bekannt, ob so eine Möglichkeit überhaupt umgesetzt werden könne. Der Richter betrachtete den Prozess über einen Schadenbetrag von knapp 90 Euro recht humorvoll und stellte seinerseits die Frage, wie Hühner rechtlich definiert werden könnten. Wenn sie keine Sache seien, so müsse die mangelnde Organisationsfähigkeit im arbeitsrechtlichen Sinne doch mindestens durch eine Hühnergewerkschaft geregelt werden. „Ihm fehle,“ so der Richter in der Urteilsverkündung, „in diesem Rechtsfall irgendwie das „Gelbe vom Ei“.
Wegen Malerarbeiten in seinem Büro stellte ein Geschäftsmann seinen Tresor vorübergehend ins Freie. Die Wand dahinter, so meinte er, müsse dringend einmal gestrichen werden. Da in der Nachbarschaft ein Hund wohnt, sah er den „neuen Standort“ seines Tresors als sicher an. Folge: Der blieb nicht lange verschlossen. Mit einem Schneidbrenner rückten ihm Unbekannte zu Leibe. An das darin befindliche Geld kamen sie allerdings nicht. Durch die Hitzeeinwirkung des Schneidbrenners wurde es sprichwörtlich zu „Schwarzgeld“.
Bild: Pech für alle Beteiligten: Aufgebrochener Tresor und entstandenes Schwarzgeld
