Auch wenn es inzwischen rechtliche Zwänge gibt, sollte niemand dazu verpflichtet werden einen „Klarnamen“ zu verwenden. Als ich vor über 15 Jahren mit diesem Blog begann, habe ich lange überlegt, ob ich diesen mit meinem richtigen Namen oder einem „Klarnamen“ führen sollte. Ich habe mich dann für das Pseudonym „Stresemann“ entschieden.
Damals habe ich meine private Bloggerei und meine berufliche Seite strikt getrennt. Bis heute will ich meinen Blog nicht auf Xing nennen. Inzwischen bin ich Rentner und führe diesen Blog nicht mehr allein, sondern mit einem wunderbaren Team. Das hat zur Folge, dass unser Blog genauso untrennbar mit unserem Leben verbunden ist wie mit uns Protagonisten. Auf anderen sozialen Kanälen wie Instagram oder Twitter haben wir einen goldenen Mittelweg gefunden und dort unseren Blog unter seinem Blognamen angemeldet.

Und überhaupt Anonymität: Schon aufgrund der Struktur unseres Teams achten wir sehr darauf, nur Dinge ins Netz zu posten, die auch im beruflichen und semi-privaten Umfeld einer Prüfung standhalten. Ihr werdet also weder im Blog noch auf Facebook oder Instagram Interna aus unserem Alltag oder Bashing von Team-Mitgliedern erleben. Wenn, dann ist es so umschrieben, dass keine unmittelbaren Schlüsse daraus gezogen werden können. Da bin ich sehr klar unterwegs.
Als Betreiber eines Blogs mit einer eigenen Domain können wir uns zumindest hier in Deutschland nicht hinter einem Pseudonym, Spitznamen oder Nicknamen verstecken. Der Gesetzgeber verlangt in der DVGSO, dass mindestens auf einer Seite des Blogs ein Name, eine Anschrift und Angaben, die eine schnelle elektronische Kontaktaufnahme und unmittelbare Kommunikation ermöglichen, bereitgehalten werden. Das führt derzeit europaweit zu vielen langwierigen Diskussionen, wo denn diese Daten ganz genau zu stehen haben („Empfohlen“ – nicht „befohlen“ wird das „Impressum“) und ob nun denn die volle Anschrift sein müsse, wenn eine andere Möglichkeit einer Kontaktaufnahme gegeben sei. Fest steht allerdings, dass beim Namen der Datenschutz aufhört. Irgendwo auf der Homepage muss er also stehen. Ganz Wissbegierige müssten andernfalls beim „DeNic“ die Inhaber-/Admin C-Daten der Domain abfragen.

Trotzdem akzeptiere ich zumeist den Wunsch des Einzelnen sich hinter einem beliebigen Namen zurückzuziehen, zu verstecken – allerdings nur so lange, wie damit weder ideologische oder extremistische Hetze begangen wird. da hört jedes Verständnis bei mir auf.
Letztendlich ist aber die Frage, will ich hinter einem Pseudonym anonym bleiben? Für das Team und für mich kann ich die Frage mit „nein“ beantworten. Wie sieht das bei Euch aus?