
Meine “12 von 12” im Januar 2022
Monat für Monat ruft Caro dazu auf, den 12. des Monats in 12 Bildern darzustellen und den Leserinnen und Lesern von den Erlebnissen des Tages zu berichten. Hier begrüße ich euch zu meinem aufregenden Tag, mit vielen Erlebnissen, die mich in den nächsten Monaten sicherlich noch begleiten werden. Denn heute ist mein letzter Tag in der Redaktion und ich mache Platz für meine Nachfolgerinnen, die bereits an vielen neuen Ideen und Formaten arbeiten. Vorher will ich euch aber noch über das berichten, was mir augenblicklich auf dem Herzen liegt: „Fake News“.

„Für jede noch so krude Verschwörungstheorie gibt es das passende, tiefergehende Informationsangebot.“. So brachte einmal fast zynisch netzpolitik.org den Zustand der aufgeklärten Wissens- und Informationsgesellschaft auf den Punkt. Und es scheint: Und es scheint: Je abstruser, desto mehr Anklang finden diese Inhalte. Einfache Erklärungen suggerieren Ordnung in Krisenzeiten und einfache Antworten täuschen Eindeutigkeit angesichts einer Welt voller Dilemmata und Paradoxien vor. Und so sind es nicht selten die Kinder, die versuchen, ihren Eltern begreiflich zu machen, auf welchen Irrsinn sie hereinfallen, wenn sie an Verschwörungsideologien glauben, ,,guten” Quellen auf Telegram folgen und gegen das vermeintlich Böse kämpfen. Wo kommen Fake News eigentlich her und was lässt sich dagegen unternehmen?

Wo kommen Fake News eigentlich her und was lässt sich dagegen unternehmen? Fragen die wir hier in der Redaktion derzeit mit vielen jungen Menschen gemeinsam beantworten bzw. beantworten wollen. Schön finde ich dazu ein Online-Spiel, das verrät wie Fake-News-Macher arbeiten. Es heißt “Harmony Square” und ist ein kostenloses Browser-Spiel, bei dem Jugendliche (und Erwachsene) in die Rolle eines Fake-News-Erfinders schlüpfen. So können sie nachvollziehen, wie sich Falschinformationen im Netz verbreiten und Meinungen beeinflussen.

Die Ergebnisse einer Studie #UsetheNews „Nachrichtennutzung und Nachrichtenkompetenz im digitalen Zeitalter”‘ zeigen, dass die Hälfte der jugendlichen es für nicht wichtig hält, sich über Neuigkeiten und aktuelle Ereignisse zu informieren. Bel journalistischen Nachrichten fehlt ihnen oft der Bezug zu ihrem Leben. Das Wissen über Funktionen und Arbeitsweisen des Journalismus sind begrenzt. Es gibt rund um das Thema Nachrichtenkompetenz zahlreiche Bildungsangebote unterschiedlicher Anbieter, auf die Lehrende und Lernende an weiterführenden Schulen (kostenlos) zurückgreifen können. Die „Deutsche Presse Agentur“ (dpa) hat hierzu ein wunderbares Dossier veröffentlicht, das die wichtigsten Angebote nach ihren inhaltlichen Schwerpunkten, Materialien und Methoden vergleicht. Das Dossier der Kollegin Kerstin Schröder ist vor allem für Lehrende und Lernende weiterführender Schulen in Deutschland und ausgewählten Ländern geeignet.
Wie lassen sich eigentlich Falschinformationen bei Instagram erkennen? Wie bestimmt YouTube, was mir als Nächstes angezeigt wird? Die Initiative Klickwinkel liefert praktische Tipps und Infos für Jugendliche in einem kompakten Format über Instagram. Dazu gehört auch die Podcast-Serie „Fakeland“ – eine fiktionale Geschichte über eine Jugendliche, die in einen Strudel aus Fake News gezogen wird. Mit dabei unter anderem: die TikTok-Berühmtheiten fittihollywood und the.real.lauri. Welcome to Fakeland: Hört mal rein in die neue Podcast-Serie!

Steigt das Interesse von Jugendlichen an Nachrichten, wenn sie nicht nur konsumieren, sondern auch mitmachen dürfen? Im #UseTheNews-Pilotprojekt NewZpots bekommen Schulklassen einen Einblick in die journalistische Arbeit der nächsten Generation. Gemeinsam mit Lokalredaktionen nehmen sie sich Orte von besonderem Nachrichtenwert vor und präsentieren sie in einer Augmented-Reality-Anwendung. Dank historischer Bilder oder begleitender Audio-Inhalte gehen Nutzerinnen und Nutzer per Smartphone auf Zeitreise. So erleben sie ein berühmtes Gebäude zu Kaisers Zeiten oder einen zentralen Platz mitten in den Wirtschaftswunderjahren. Möglich wird das dank der Technologie des preisgekrönten Berliner Start-ups Zaubar.

Etwas speziell wird es mit Fake-News bei Finanzthemen. Denn vielfach sind die schon allein wegen der schwierigen Inhalte nicht zu verstehen. Die Funk-Redaktion im Hessischen Rundfunk plant mit fünf Videos pro Woche, unterstützt von der HR-Wirtschaftsredaktion, aber auch von Comedians ein wenig Licht in den Dschungel der Finanz-News zu bringen. Darum geht’s: Was ist ein ETF? Warum betrifft mich persönlich die Inflation? Wie kann ich im “ganz Kleinen” schlau mit Geld umgehen? Präsentiert wird das Format im wöchentlichen Wechsel von den Kolleginnen Katharina Wichelhaus (Katulka) und Rafaela Roza. “Your Money” nimmt komplizierte Geldthemen mit Humor – und erklärt sie so, dass jede und jeder sie versteht. Das Format beweist, dass Wirtschaft nicht kompliziert sein muss und erreicht seine Zielgruppe dort, wo sie sich aufhält: auf TikTok.

Für mich geht nun eine unheimlich lange und schöne Zeit zu Ende, ich danke allen, die mich unterstützt haben und wünsche den Kolleginnen und Kollegen in Redaktion, Studios, Technik und Verwaltung alles Gute. Macht weiter gutes Radio.
Danke für die kleine Abschiedsfeier, für die tollen Gespräche zum Schluss und wie sagte es unser Chef so schön: „Immer auf dem Weg, jetzt vom CvD („Chef vom Dienst“) zum RvD („Rentner vom Dienst“).

Es ist schon ein komisches Gefühl, hier zum letzten Mal aus der Redaktion zu berichten, obwohl es im offiziellen Rentnerdasein zukünftig in einer anderen Redaktion weitergehen wird. Wer diesen Blog liest, weiß vielleicht das hier ein Team aus Menschen arbeitet, die ein Chromosom mehr haben als andere. Seit einem Jahr arbeite ich mit diesen wunderbaren Menschen mit „Down-Syndrom“ zusammen und unsere Arbeit wurde in den vergangenen Wochen von unseren Förderern bestätigt. Für mich allemal mehr ein Ansporn hier weiterzumachen und ich freue mich auf viele Gespräche in „unserer kleinen Redaktion“.

Vielleicht ist es ja für euch interessant, wie dieser Blog und das Team nach dem ersten Jahr der Zusammenarbeit von unseren Förderern gesehen wurden: Die Eigenständigkeit jedes einzelnen Team-Mitgliedes wurde gestärkt. Es klingt sehr formell, aber ich gebe es mal so weiter: „Alle haben mehr Sicherheit gewonnen, besser mit äußeren Umständen umzugehen und gelernt das es Zeit braucht, Prozesse abschließend umzusetzen.“
Bei der Gestaltung dieses Blogs ist das Team immer selbstständiger geworden, mit den Aufgaben gewachsen und es ist schön festzustellen, dass alle mit viel Freude und Spaß weitermachen wollen. Dieser Erfolg ist aber auch euch zu verdanken, denn ohne eure Kommentare, Feedback und euer Lob wäre das alles nicht möglich geworden. An dieser Stelle „Danke für eure Unterstützung!“

So, nun erst einmal ein wenig Ruhe und Entspannung. Ich nutze beim digitalen Zeitunglesen nebenbei als „Gute Laune Bringer“ den Fernseher, der mir wieder einmal wunderbare Aufnahmen aus aller Welt vorstellt. Das Team von @gaetanpiolot hat drei Stunden lang die neusten Luftaufnahmen von Orten in Lateinamerika und Europa zusammengestellt und diese mit wunderbarer Musik unterlegt. Das bringt eine angenehme Stimmung bei schlechtem Wetter draußen. Davon gibt es übrigens noch mehr Filme. Schaut einfach hier!
Zukünftig stelle ich euch also hier mehr und mehr vor, was ich als Rentner so alles mache, zeige euch meine neue Heimat, meine neuen Aufgaben und – wenn es das Team will – lernt ihr auch das Team dieses Blogs noch näher kennen. Nun bin ich gespannt, was andere an diesem 12. Januar 2022 so erlebt haben. Dazu verlinke ich meinen Beitrag noch rüber zu Caros Blog „Draußen nur Kännchen“. Caro betreut das Projekt und sammelt allmonatlich als Linkliste die Meldungen anderer Blogger/Innen. Wer sich auch einmal in anderen #12von12 Tagesabläufen umgucken möchte… die gemeldeten Blogeinträge werden hier gesammelt. Danke Caro für Deine große Mühe. Ich sage von hier aus “Tschüüüüüß” und bis in vier Wochen.