
Es ist erschreckend: Sieben Millionen Deutsche schnarchen! Sie sägen und grunzen, röcheln und rasseln, pfeifen und zischen. Mehr Männer als Frauen. Mehr Dicke als Schlanke – eben das große Heer der Schnarcher. In schweren Fällen erreicht der Lärmpegel des Schnarchens den eines VW-Motors.
Seit Urzeiten wird das Schnarchen sehr ernst genommen: Schon 1890 meldete der Münsteraner Wilhelm Herbst beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin eine “Anti-Schnarch-Klammer” an. Ein Gerät, dass der heutigen Zahnspange von Kindern sehr ähnlich war. Nur sechs Jahre später versuchte es ebenfalls ein Münsteraner mit dem Vertrieb eines “Schnarch Bandes”, das so ausgesehen haben soll, wie ein Einkochgummi. Es schaffte einigen Schnarchern zwar Linderung, hatte jedoch den unangenehmen Effekt, dass spätestens nach einer Stunde der Unterkiefer schmerzte. Zu erwähnen sei hier noch ein “Schnarch Röhrchen”, das ebenfalls, um die Jahrhundertwende im Münsterland anzutreffen war. Besagtes Röhrchen diente zum Einklemmen der Zunge im Rachenraum und wurde wie ein kleiner Schraubstock zwischen den Zähnen befestigt. Damit ähnelte es eher einem Folterinstrument als einem medizinischen Apparat.

Schnarcher lassen sich in fünf Gruppen einteilen. Da wäre zunächst:
Der selbstlose Schnarcher
Er ist der einzige Schnarcher, der auf andere Rücksicht nimmt. Deshalb schnarcht er auch so vorsichtig, dass man neben ihm überhaupt kein Auge zu bekommt. Sein Schnarchen setzt dann ein, wenn man überhaupt nicht mehr damit rechnet. Geschnarcht wird in allen Schlafstellungen, auch im Sitzen, doch am ehesten Entstehen die Geräusche in der Rückenlage, da die Zunge in dieser Position in die Rachenhöhle zurücksinkt und die Angelegenheit kompliziert. Die meisten Schnarcher verstummen, wenn man sie auf die Seite wälzt.

Der Macho-Schnarcher
Sein Schnarchen erreicht spielend 69 Dezibelauf der Lautstärkeskala. Da haben sogar die Nachbarn ein Stockwerk höher etwas davon. Bei ihm findet man so wenig Schlaf, wie in einem Zimmer voller ratternder Schreibmaschinen.

Der weltreisende Schnarcher
Es gibt keinen Wald auf unserer Erdkugel, in dem dieser Schnarcher noch nicht fündig wurde. Vom kleinen Pinienhain bis zum tiefsten Urwald holzt er alles ab, was ihm vor die Bronchien kommt. Winston Churchill gehörte zu dieser Sorte. Aber auch der englische König Georg IV. Und Abraham Lincoln schnarchten, dass sich die Balken bogen.

Der Kunst-Schnarcher
Gibt Ihnen mit seinem Schnarchen das Gefühl Sie nicht einsam und allein zu lassen. Wechselt ständig die Schnarch Geräusche. Wahre Künstler beherrschen spielend zwei Dutzend Schnarch Variationen. Tipps für den leidenden Partner: Ziehen Sie dem Schnarcher sanft das Kopfkissen weg; stoßen Sie ihn an, bis er sich umdreht; pfeifen Sie ihm leise ins Ohr; kleben Sie ihm eine und brüllen Sie: “Aufhören”!

Der Brutalo-Schnarcher
Sein Schnarchen erinnert an Schweinegrunzen. Auf Ansprache reagiert er, in dem er faucht und wild um sich schlägt

Habt ihr gewusst, dass 90 Prozent derjenigen die unter einem Schnarcher zu leiden haben, sich ein anderes Bett suchen, sobald es geht. Tja, Liebe mag blind machen, aber sie macht nicht taub.

Kenne ich gut, aber wie soll man es ändern. Mein Mann schnarcht am Schlimmsten, wenn er Alkohol getrunken hat, wenn wir auf einer Feier waren. Es sind manchmal die Umstände, weshalb man schnarcht.