Der Urlaub heutzutage ist äußerst verwirrend, wenn man eine Flugreise plant, denn die Preisrabatte sind an eine Menge Bedingungen geknüpft. In den Büros der Lufthansa kursiert derzeit das Erlebnis eines Unbekannten, der neulich am Stand einer Airline zwei Flugkarten nach Kalifornien verlangte.
„Das trifft sich gut. Wir können Ihnen einen Sonderpreis berechnen, wenn Sie zwischen Montag und Freitag fliegen und versprechen, über Salt Lake City nicht zu trinken.“ „Ich verspreche es. Wie viel Rabatt bekomme ich?“ „Sind Sie zufällig Indianer?“ „Nein“ „Sehr schade. Denn wenn Sie Indianer wären, um vier Uhr früh zurückkehrten und in den nächsten drei Nächten durch flögen, könnten wir Ihnen dreiunddreißig ein Drittel Prozent Rabatt geben.“ „Ja, das ist wirklich sehr schade. Haben Sie noch andere Vergünstigungen?“ „Wir könnten Ihnen zwanzig Prozent Rabatt einräumen, wenn Sie seit 50 Jahren mit der gleichen Frau verheiratet sind, vorausgesetzt Sie fliegen am Tag Ihrer goldenen Hochzeit nach Kalifornien und kehren am selben Tag zurück.
„So etwas passt nicht zu mir. Was haben Sie noch zu bieten?“ „Da wären unsere Wochenend-Sonderflüge. Wenn Sie praktizierender Neurologe sind und eine Gehirnoperation vornehmen wollen oder vorgenommen haben, können Sie Anspruch auf zehn Prozent Ermäßigung erheben. “Die Neurologen haben immer alle Vorteile. Gibt es nicht irgendeine andere Ermäßigung aus der ich Kapital schlagen kann?“ „Gewiss. Sie ist von Montagabend bis Mittwochmittag gültig. Wenn Sie amerikanischer Botschafter in einem der skandinavischen Länder sind und gerade Heimaturlaub haben, besteht in der Touristenklasse für Sie der Anspruch auf Mahlzeiten erster Klasse.“
„Leider bin ich dazu nicht berechtigt. Übrigens gedenke ich mit meiner Frau zu fliegen.“ „Warum haben Sie das nicht gleich gesagt? Ist sie jünger als einundzwanzig Jahre?“ „Ich bin mir nicht ganz sicher.“ „Na ja, wenn sie unter einundzwanzig wäre und wenn Sie beide an einem Wochentag morgens ab flögen und wenn keiner von Ihnen an Sinusitis litte, hätten Sie Anspruch auf einen Rabatt.“ „Das klingt vielversprechend.“
„Und wenn sie schwanger ist und sie beide aus einem Staat kommen, der kein „O“ im Namen hat, bekommen Sie noch fünf Prozent Rabatt mehr, falls es nicht Ihr erstes Kind ist.“
„Damit scheiden wir aus.“ „Sie dürfen die Flinte nicht so schnell in‘s Korn werfen. Ist einer von Ihnen beiden Student?“ „Nein!“ „Sonst könnten wir Ihnen, falls Sie zufällig Zoologie studieren, fünfundvierzig Prozent Rabatt geben, vorausgesetzt, Sie fliegen an einem Freitag, dem 13.“ „Damit klappt es leider nicht.“ „Wir haben aber noch mehr verbilligte Flugreisen. Wenn Sie mit einem Stipendium Nationalökonomie im Hauptfach belegen und die Stiftung mit den Zahlungen im Rückstand ist, und wenn Sie zwei Kinder haben, brauchen Sie am 4. Juli nach Mitternacht für unseren Shuttle-Bus-Service zum Flughafen nur zwei Drittel des Preises zu bezahlen.“
„Konnten Sie sich nicht bemühen und mir zwei Flugkarten nach Kalifornien zum regulären Preis ausstellen? Ganz einfache Karten?“ „Bedaure – Solche Billets habe ich noch nie ausgestellt. Da müssen Sie sich an unsere Direktion wenden! Wenn Sie über den rechten Flur hinaus gehen, finden Sie unser Direktionsbüro linker Hand, andernfalls müssten Sie das Treppenhaus benutzen. Falls der Aufzug funktioniert, sind Sie schneller da. Wenn Sie aber …….“
