
27 Knochen, 36 Gelenke, 39 Muskeln und mehr als 10.000 Nervenzellen beherbergt das menschliche „Greifwerkzeug”. Fast jede Tätigkeit im Alltag bedarf der reibungslosen Funktionalität des kunstfertigen Zusammenspiels unserer Hände. Ganz gleich, ob etwas gedreht, umfasst, gehalten oder geknetet werden muss – wir verschwenden in der Regel keinen Gedanken daran, was und wie unsere Hände etwas leisten.
Dass die Hand aber nicht nur ein Werkzeug ist, sondern auch ein vielseitiges Sinnesorgan, belegen zahllose Tast-, Druck- und Temperaturrezeptoren unter der Haut. Jeder Reiz wird entlang der Nervenbahn an die sensorischen Bereiche unseres Gehirns weitergeleitet. Und jeder Tastrezeptor an unseren Fingern unterscheidet sich hinsichtlich seiner Eigenschaften, etwa Struktur und Empfindlichkeit. Allerdings reicht diese Sensoren-Ausstattung nicht aus, wenn wir etwa in unserer Tasche nach unserem Schlüssel suchen:
Die finale Wahrnehmung leistet nämlich das Gehirn. Es vergleicht in Sekundenschnelle die Informationen der Tastrezeptoren mit unserem Gedächtnis: Passen Form und Material zur Struktur unseres Schlüssels? Oder ist es vielleicht doch ein anderer Gegenstand aus Metall, den wir da im Innenfutter ertasten?
Was wäre die menschliche Hand ohne den Daumen? Bestenfalls eine elastische Zange, die nicht richtig schließt. Genau dieses Glied unterscheidet die Menschen- von einer Primatenhand. So kann der Schimpanse zwar wie der Mensch Präzisionshandgriffe ausführen, aber kein kraftvolles Zugreifen in Verbindung mit einer Drehung bewerkstelligen, etwa um eine Konservendose zu öffnen. Zwar verfügt unser genetisch nächster Verwandter genauso wie wir über eine so genannte fünfstrahlige Hand – und damit auch über einen Daumen -, aber nur um ein wesentlich kleineres Exemplar, das ihm feinmotorische Handarbeiten verwehrt.
Die Hand, so die Schlussfolgerung der amerikanischen Anthropologin Mary Marzke, musste sich dabei im Laufe der Entwicklungsgeschichte der Form der Werkzeuge angepasst haben, indem sie etwa widerstandsfähiger die starken Belastungen ertragen hat, die durch Stoßwirkungen von Steinen und Faustkeilen hervorgerufen wurden. Genetische Selektion nach erfolgreicher Anpassung an den jeweiligen Lebensraum nennen das, die Evolutionsforscher.
und wenn ein kleines Knöchelchen gebrochen ist…dann ist die ganze Hand auf gute Hände angewiesen, die sie wieder herstellen und pflegen. Ich darf das grad handnah miterleben. Hände sind noch soviel mehr als genial funktionierende Werkzeuge.
Liebe Grüsse und einen guten Start ins neue Jahr
Brig