#WMDEDGT – Was heißt das eigentlich?
Vor sieben Jahren hat Frau Brüllen in in ihrem Blog den Anfang mit einer Tagebuchblog-Woche gemacht und seitdem kann jeder der möchte, einmal aufschreiben, was genau er am 5. eines jeden Monats gemacht hat. Abends wird der Beitrag im Blog von Frau Brüllen verlinkt. So lässt sich dann der Tagesablauf auch bei anderen lesen. Das Ganze läuft unter der gemeinsamen Überschrift: #WMDEDGT? und heisst:
„Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?“
08:00 Uhr
Wie auch in vielen anderen Medienschmieden herrscht bei uns Kurzarbeit, Schichtarbeit und Homeoffice. Ich befinde mich immer noch im Letzteren. Und weil einige Anrufe zu tätigen sind und ich heute noch ein langes Gespräch habe, beginne ich den Tag mit einem Müsli mit Himbeeren und ganz viel Quark.
09:00 Uhr
Fast alles geht bei uns inzwischen digital. Per E-Mail, Skype, Redaktions-Tools oder mit dem guten, alten Telefon. So nutze ich die frühe Zeit dazu, die aufgelaufenen Meldungen und E-Mails zu sichten. Ist etwas dabei, dass für andere Kollegen interessant sein könnte, dann schicke ich es gleich an den zuständigen Redakteur weiter. Natürlich hat sich die Arbeit des Einzelnen geändert, denn normale Redaktionskonferenzen gibt es durch Corona nicht mehr. Vielmehr ist das Informieren untereinander viel wichtiger geworden. Im Redaktionsplan kann ich den ganzen Tag über ersehen, an welchen Themen und wo einzelne Kolleginnen und Kollegen arbeiten. Jeder Redakteur bekommt einen Teil der eingehenden Anfragen und Vorschläge zum Austausch oder weiterer Veranlassung.
10:00 Uhr
Dabei regt mich mehr auf, wie sich so einige Zeitgenossen verhalten, wenn sie Informationen über Beiträge oder über uns haben möchten. Die allgemeine Bequemlichkeit verleitet scheinbar immer mehr, die eigene Arbeit auf andere abzuwälzen, und manches Mal habe ich den Eindruck, mit Google verwechselt zu werden. Wir unterstützen in der Redaktion Wissbegierige mit Rat und Tat und beantworten gezielte Fragen herzlich gerne. Allerdings reagieren wir auf großzügig und generell gehaltene Bitten wie „Könnten Sie mir ALLES zum Thema xy zusenden“ inzwischen ziemlich allergisch.
11:00 Uhr
Treffen zu einem langen Spaziergang mit Gregor. Er ist einer von 380 „Peculiarity Procurer” in Deutschland -> auf Deutsch heißt das wohl: “Informations- oder Reaktionsbeschaffer”. Wir nennen sie “PecPros”. Überall bei uns im Land sind die “PecPros” unterwegs und schauen den Deutschen sprichwörtlich über die Schulter. Überwiegend erhalten die “PecPros” ihre Aufträge aus Wirtschaft und Politik. Zur Zeit arbeitet Gregor beispielsweise an einer Studie für das Verkehrsministerium, in der es um “Vorausschauendes Fahren” geht. Immer größere Autos verstopfen unsere immer enger werdenden Städte. So muss vermehrt beim Einfahren in eine enge Strasse darauf geachtet werden, ob jemand entgegen kommt. Kommt es hier zu Komplikationen – sprich: Auffälligkeiten – wird dies statistisch erfasst und gemeldet. So lässt sich schon vor Unfällen nach Möglichkeiten suchen, wie diese Situationen vermieden oder abgebaut werden können.
Der Filmemacher Alexander Lehmann hat in seinem ersten Umweltfilm einmal gezeigt, wohin SUVs eigentlich gehören: In die weite unbewohnte Landschaft. “Ein Herz für SUVs” möchte dafür sorgen, dass es sowohl den Stadtbewohnern als auch den Autofahrern besser geht. Zu sehen ist der hier!
12:00 Uhr
Gregor und seine Kollegen haben auch herausgefunden, dass über 5 % aller Bundesbürger immer noch keine Corona-Masken beim Einkaufen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln tragen. Und das, nachdem diese Regelung nun 10 Tage Bestand hat. Ich habe noch viele weitere interessante Infos von Gregor bekommen, allerdings will ich hier nicht mehr verraten, weil wir es medial vorstellen möchten unter der Überschrift: „Wie ticken die Deutschen gerade?“ Es wird jedenfalls spannend.
13:00 Uhr
Gibt es nichts Sinnlicheres als einen Mann, der für seine Frau kocht? In einer Kochschule in Düsseldorf gibt es einen Wettbewerb im Internet bei dem Männer um die Gunst der Frauen brutzeln. „Kochen sei schließlich“, so die Kochschule, „der heißeste Trend, der abgeht.“ Wie schön, ich bevorzuge gerade ein kleines Mittagessen mit Fisch und zum Nachtisch ein kleines Eis.
13:30 Uhr
Gerade ist die obere Kugel dieses Eis-Hörnchens (natürlich, nachdem ich die Schokolade fein säuberlich oben abgeknabbert hatte) auf die Tastatur gefallen. Wefde getz edfas brutchen, um ..
14:00 Uhr
Ich mache hier keine Werbung und das soll auch keine Werbung sein, sondern eher ein Hinweis auf eine wunderbare „Corona-Aktion“. Für mich der Spitzenreiter in all den Infos, die es derzeit in den Medien gibt: „Auf euch ist Verlass“ – unter diesem Motto steht ein Werbespot der Supermarktkette Rewe. Über 18 Millionen Views kamen bereits zusammen. So kann ich mir vorstellen, wie es bei einigen von euch zu Hause wohl gerade aussieht.
15:00 Uhr
Ich kann beim besten Willen keine Homeoffice-Tipps mehr lesen. Interessanter ist da schon der Ansatz des Twitter-Accounts „Room Rater“, die Bildhintergründe von zugeschalteten Leuten nach ästhetischen und sonstigen Kriterien zu bewerten. Twitter ist nicht nur die gute alte Hassmaschine, sondern bringt hin und wieder auch solche, wirklich lustigen Ideen hervor. Schaut mal hier!
16:00 Uhr
Ein Gutes hat diese Corona-Krise ja: Es geht nun medial an Orte, zu denen ich nicht so schnell gekommen wäre. Allerdings muss man wissen, wo im Internet man sie finden kann. Wie gut, dass mir meine Redaktionskollegen da so einige Tipps geben. Wie wäre es denn mit einer Tour durch das Mercedes-Museum in Stuttgart. Museumsguide Pádraic Ó Leanacháin nimmt die Instagram-Community vor der Videokamera in englischer Sprache mit auf eine Reise durch das Mercedes-Benz Museum. Dabei haben die Follower diverse Interaktionsmöglichkeiten: Sie entscheiden zum Beispiel per Abstimmung, wie es nach den Stationen weitergehen soll und können bei einem Quiz ihr Wissen unter Beweis stellen. Durch zusätzliche historische Fotos und Videoclips wird die Geschichte von Mercedes-Benz erlebbar gemacht. Die Inhalte bleiben nach der Tour weiterhin sichtbar.
17:00 Uhr
Hier für euch noch ein Termin für die nächsten Tage: Auch die Kunstroute Ehrenfeld hat sich dazu entschlossen, sich selbst ebenfalls AUSSCHLIESSLICH im virtuellen Raum zu präsentieren. Vom 8. Bis 10. Mai 2020 gibt es medial die offenen Ateliers in Ehrenfeld anzusehen. Wird bestimmt super, schaut mal hier vorbei!
18:00 Uhr
Und nun beginnt endlich mein Traumurlaub. Weil es ja diese Urlaubssperre immer noch gibt, gönne ich mir eine kleine Alternative zum Traumurlaub. Eines, das auch Orte bereisen lässt, für die ein Wochenendtrip normalerweise viel zu kurz wäre. Denn die Welt ist voller Webcams, auch an ihren schönsten Stränden. Wer von euch also gerade – wie ich – dringend eine Portion Fernweh gebrauchen kann, oder sich nach seinem Lieblingsstrand sehnt, der Suche via YOUTUBE nach „LIVE BEACH WEBCAM“ (oder folge dem Link), schaltet in den Vollbildmodus, mixt sich einen Cocktail und genießt. Nicht zu verachten: So leer gibt es die nie wieder!
So long Leute, bin jetzt in „Deerfield Beach“
Euch wünsche ich einen schönen Abend, schaut bitte auch mal in die anderen WMDEDGT von heute, die ihr hier findet. Nächste Woche gibt es an dieser Stelle etwas ganz besonderes, denn es ist “Welt-Limerick-Tag”. Oh, das wird sicher lustig. Bis dann, euch noch einen schönen Abend. Beste Grüße, euer Stresemann