Deix nahm besonders gern das Kleinbürgertum aufs Korn. Ob Verliebte, Kirchenmänner oder Neonazis – sie alle hat er mit spitzer Feder entblößt. »Ich zeichne, rauche, saufe« sagte Manfred Deix und inszenierte sich gern als chaotischer Bürgerschreck, der alkoholgeschwängert in seinem von Dutzenden Katzen bevölkerten Haus im Westen Wiens »Beach Boys« hörend jeder Abgabefrist hinterherhechelte. Tatsächlich, so eine posthume Würdigung, war sein Werk das eines unbeirrbaren Humanisten und Moralisten. Er zeichnete niemals gegen die Schwachen an, sondern gegen Rassismus, Sexismus, Bigotterie, Korruption und Spießbürgertum.